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Wir, die Deutsche Minderheit, sind Deutsche, die in ihrer Heimat leben. Diese befindet sich auf polnischem Staatsgebiet, dennoch wohnen wir in den traditionellen Siedlungsgebieten unserer Vorfahren. Wir unterscheiden uns von der polnischen Mehrheitsbevölkerung durch unsere eigene Sprache, Kultur und Geschichte. Wir möchten unsere deutsche Identität bewahren.
Wir nennen uns auch Verbliebene, denn viele der Gebiete, in denen wir leben, gehörten vor dem Zweiten Weltkrieg zu Deutschland. Als Folge des Potsdamer Abkommens vom 02. August 1945 wurden in den Jahren 1945 bis 1949 ca. 3,9 Millionen Menschen vertrieben und nur wenige sind geblieben. Heutzutage leben zwischen 250.000 und 300.000 Angehörige der Deutschen Minderheit in Polen.
Seit 1991 werden wir in Polen als Deutsche anerkannt, denn erst mit dem „Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ zwischen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland wurde die Existenz einer deutschen Minderheit in Polen bestätigt und es wurden Bestimmungen zum Schutz von Minderheiten festgelegt. Daraufhin entstanden viele Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaften, vornehmlich in den Regionen Oppelner Land, Schlesien, Niederschlesien, Kujawien-Pommern, dem Ermland und den Masuren. Um mit einer Stimme gegenüber der deutschen und der polnischen Regierung zu sprechen, gründeten wir eine zentrale Organisation, den Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen (vdg).
Die Sozial-Kulturellen Gesellschaften haben viele Aufgaben, um die deutsche Identität zu wahren und die Versöhnung zwischen Polen und Deutschen zu festigen. Wir setzen uns für die Pflege und Popularisierung der deutschen Sprache, Kultur und Tradition ein und bemühen uns um die Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte unserer jeweiligen Region. Von großer Bedeutung sind die Bemühungen, die Kontakte mit der polnischen Bevölkerung und die Zusammenarbeit mit polnischen Organisationen zu pflegen und auszuweiten.
Wir glauben, dass kulturelle Vielfalt eine Bereicherung darstellt und setzen uns dafür ein, dass in unseren Siedlunsgebieten ein friedliches Zusammenleben der Kulturen auf Grundlage von Respekt und Toleranz selbstverständlich wird. Eine Gesellschaft kann nur unter Einbeziehung und Mitwirkung aller Bürger den sozialen Zusammenhalt und den Frieden sichern. Kultureller Dialog beeinflusst das öffentliche Leben nachhaltig und gehört untrennbar zu einer blühenden Demokratie.
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